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Vier Fragen an Paul Krämer

Mal ganz ehrlich – die wenigsten von uns hatten doch damit gerechnet, dass wir im März 2021 noch fast genauso wackelig planen würden wie im März 2020. Und da fragt man sich: Wie geht es denn nun weiter mit der Chormusik in Köln? Deshalb haben wir mal nachgefragt bei den »Chefs« unserer Netzwerk-Chöre. Unsere kleine Interview-Reihe »Vier Fragen an …« gibt einen Eindruck:

Lieber Paul Krämer, wie geht es Dir gerade?
»Mir geht es persönlich gut. Der beginnende Frühling lässt mich aufatmen und neue Energie tanken. Wenn ich aber an die vielen musikalischen Projekte denke, die alle abgesagt wurden, dann ist da schon ein tiefer Frust. Meine Arbeit, die für mich so viel mehr als ein Beruf ist, darf ich seit über einem Jahr nicht mehr ausüben. Da stellt sich manchmal schon die Sinnfrage. Trotzdem: Sobald ich in die Musik eintauche, sind die Begeisterung und das Feuer wieder da. Deshalb bin ich sicher, dass wir alle wieder hochmotiviert und voller Freude starten werden, sobald es erlaubt ist.«

Was war Dein persönliches musikalisches Highlight in 2020?
»Im September konnte ich ein kleines, aber wunderschönes Konzert open air auf dem Alten Friedhof in Bonn gestalten. Mein einziges Konzert im Jahr 2020! Das habe ich sehr genossen.«

Wie halten sich Deine Chorsängerinnen und Chorsänger derzeit fit?
»Ich biete das ganze Jahr über Online-Proben an. Das ist die einzige Möglichkeit, den Zusammenhalt im Chor aufrechtzuerhalten. Außerdem ist es eine Gelegenheit für alle, wenigstens zuhause im Wohnzimmer regelmäßig zu singen und so die Stimme fit zu halten. Ich erwarte trotzdem Einbußen in der stimmlichen und klanglichen Qualität im Vergleich zu dem Niveau, das wir vor der Pandemie hatten.«

Welche Werke sind mit dem Chor für die Saison 2021/22 in Planung?
»Wir bereiten gerade online das Oratorium ›Elias‹ von Mendelssohn vor. Das Konzert soll im September in der Kölner Philharmonie stattfinden. Ob das klappt, ist noch nicht sicher abzusehen, aber wenn es klappt, wird es als eines der ersten Chorkonzerte ein tiefes Aufatmen nach der langen Zeit ohne Livekonzerte sein!«

[Paul Krämer ist Künstlerischer Leiter der Kartäuserkantorei Köln]